Der seit mehreren hundert Jahren als Rechtlerwald bewirtschaftete Ergersheimer Mittelwald bietet exzellente Voraussetzung für archäologische Experimente und archäotechnische Versuche am Holz der Bäume. Durch regelmäßige Umtriebe im 30-Jahres-Rythmus, bei denen einzelne Waldflächen vom Unterholz befreit und bestimmte Bäume herausgeschlagen - auf den Stock gesetzt werden, ist er mit den wirtschaftlich genutzten Waldflächen im Umkreis prähistorischer Siedlungen sehr gut vergleichbar. Die Stümpfe bilden in den Folgejahren Stockausschläge, aus denen junge Bäume nachwachsen. Die durch die Umtriebe ausgelösten Effekte auf den Wuchs der Bäume sind dendrologisch bei historischen und rezenten Holzproben sehr ähnlich. Dies führt dazu, dass die Ergersheimer Eichen besonders zähes Holz heranbilden. Größere Bäume werden im Alter von 60, 90 oder 120 Jahren gefällt.
Literatur
Renate Bärnthol: Nieder- und Mittelwald in Franken: Waldwirtschaftsformen aus dem Mittelalter. (Schriften und Kataloge des Fränkischen Freilandmuseums). Fränkisches Freilandmuseum, Bad Windsheim 2003, ISBN 978-3-926834-54-6